


Schließlich kam ich in Busan an, meinem letzten Stopp in Südkorea. In wenigen Tagen würde ich nach Japan fliegen. Aber davor hatte ich noch 4 Tage in Busan. Ich hatte mich relativ früh am Morgen auf den Weg zur Busstation in Gyeongju gemacht. Nachdem ich etwas spät dran war, musste ich ziemlich schnell laufen, mit einem großen Rucksack doch etwas anstrengend. Aber ich kam rechtzeitig an und konnte noch ein Ticket für den Bus kaufen, in den ich auch schon kurze Zeit später einstieg. Und nach einer nicht all zu langen Busfahrt stieg ich schon in Busan wieder aus. Nun etwas außerhalb Busans, aber mit der Metro war man schnell mitten in der Stadt.
Nachdem ich mein Hostel gefunden hatte und mein Zeug abgelegt hatte, machte ich mich auf, die Gegend zu erkunden. Ganz in der Nähe meines Hostels stieß ich auf einen Markt, wo ich mir eine kleine Schüssel Chicken Wings kaufte. Die leider besser aussahen, als sie schmeckten, da sie zu meinem Bedauern schon ziemlich kalt waren. Aber der Crêpe, den ich im Anschluss aß, machte das wieder wett. Mit Banane, Erdbeer und Schokoladencreme war ich sehr glücklich. Anschließend streifte ich einfach etwas durch die Stadt. Gegen Nachmittag fuhr ich dann mit dem Bus Richtung Strand, da der Sonnenuntergang dort sehr schön sein sollte. Und auch wenn der Strand wirklich toll war und der kleine Weg, gebaut über dem Wasser, sehr angenehm und entspannend war zum Laufen, den Sonnenuntergang konnte ich nicht sehen. Leider ging die Sonne hinter einer Bergkuppe unter, so dass, als ich ankam, nur noch wenige Sonnenstrahlen den Weg erreichten. Trotzdem war es den Marsch wert und auch wenn ich den Sonnenuntergang selbst nicht sehen konnte, war das Licht wunderschön. Abends hatte ich dann noch ein sehr leckeres Abendessen mit einem Typen, den ich kurz zuvor kennengelernt hatte. Es war irgendwie Fleisch, Nudeln und Käse gemischt, was auch immer es war oder wie man es nennt, es war lecker.








Am nächsten Morgen fuhr ich mit dem Bus ein Stück und genoss super leckere fluffige Pfannkuchen mit Banane und Erdbeeren in einem kleinen Café. Gestärkt machte ich mich dann auf den Weg zu einer Tempelanlage direkt am Meer, die dort auf Felsen gebaut wurde. Ich glaube, das war einer meiner Lieblingstempel, es war wunderschön, wie er über dem Wasser thronte, das in sanften Wellen unten gegen die Felsen schlug. Und dort hab ich auch einen sehr schönen Spruch entdeckt: „We are what we think. All that we are, arises with our thoughts. With our thoughts, we make the world.“ („Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht durch unsere Gedanken. Mit unseren Gedanken machen wir die Welt.“) Nachdem ich einige Zeit in der Tempelanlage zugebracht hatte, machte ich mich wieder auf den Weg und fuhr ein weiteres Stück mit dem Bus. Auf dem Weg zu meinem eigentlichen Ziel, einer kleinen Insel, besorgte ich mir einen Kakao an einem süßen kleinen Straßenstand, dessen Besitzer mir noch eine Tüte Nüsse dazu schenkte. Auf der Insel sollte es einen schönen Rundweg geben, der anscheinend nah beziehungsweise teilweise auch über dem Wasser gebaut war. Bevor ich jedoch auf diesen Weg stieß, fand ich mich zunächst in einem Gebäude wieder. Anscheinend der Ort, an dem 2005 das Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (kurz APEC) stattfand. Heute ist es ein Ausstellungsraum. Interessant durchzulaufen, aber länger als eine Stunde ist man nicht beschäftigt. Anschließend bin ich endlich auf den Weg gelangt. Und es war wunderschön. Direkt am Wasser führte der Weg auf einen großen Strand zu. Ich glaub ich hab an diesem Tag über 300 Bilder geschossen. Ok, ich habe gerade nachgesehen und es waren genau 561. Aber an dieser großen Zahl war auch der Strand schuld, der sich bei Sonnenuntergang so wunderschön verfärbt hatte, dass ich viel zu viele Bilder machen musste.
Am nächsten Tag bin ich erst gegen Mittag gestartet, weshalb ich zunächst etwas Essen gegangen bin. Anschließend bin ich erneut einfach durch die Stadt gelaufen. Ich bin auf einen Berg hinaufgefahren (jup gefahren, mit einer Rolltreppe, ich glaub das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mit einer Rolltreppe auf einen Berg gefahren bin). Dann bin ich noch in ein kleines Viertel, das sehr schöne Mosaike haben soll. Ich hab tatsächlich auch einige coole gefunden, aber das Highlight war auf jeden Fall die Seilbahn oder Zahnradbahn, die – vor allem für die Anwohner – eine sehr entspannte Art war, die sehr vielen und sehr steilen Stufen zu erklimmen. Ich glaub, ich hatte fast zu viel Spaß daran, mit der Bahn zu fahren. Später bin ich noch an den Hafen, bevor ich den Tag wieder mit einem sehr leckeren Essen beendet hab – irgendwie dreht sich bei mir ganz schön viel ums Essen. Sollte mir das zu denken geben?








Mein letzter vollständiger Tag in Busan brach an. Ich beschloss, heute in ein Viertel zu fahren, das bekannt für seine bunten Häuser war. Ich muss zugeben, ich war etwas enttäuscht. Die Häuser waren nicht so bunt, wie ich es mir vorgestellt hatte und es waren definitiv mehr Touristen da, als ich erwartet hatte. Nachdem ich dann einige Zeit dort verbracht hatte und von einem etwas gruseligen Mann verfolgt wurde – und ja, er hat mich definitiv verfolgt. Ich hab mich umgedreht, bin zurückgelaufen und stehen geblieben und er hat mir alles nachgemacht. Nachdem ich ihn dann gebeten habe, damit aufzuhören, bin ich ihn dann aber auch los geworden (auch wenn es vielleicht auch daran lag, dass ich ein kleines Stück gerannt bin). Wie auch immer, danach wollte ich auf jeden Fall von dort verschwinden. Dummerweise bin ich erst in den falschen Bus eingestiegen. Fairerweise muss gesagt werden, dass beide Busse dieselbe Nummer hatten und in dieselbe Richtung fuhren, also war es relativ leicht, sich zu vertun. Als ich dann endlich den richtigen Bus gefunden hatte, widmete ich mich schließlich dem Problem, das ich schon viel zu lange vor mir herschob. Postkarten! Nun, und das Problem? Ich fand einfach keine Postkarten und die wenigen, die ich fand, waren nett ausgedrückt, hässlich. In einem Einkaufszentrum versuchte ich also nochmal mein Glück, aber auch hier fand ich nichts. Schlussendlich gab ich auf und entschied mich, einfach Briefe zu verschicken. Doch dann tat sich ein noch viel größeres Problem auf. Briefmarken. Mein Flieger sollte am nächsten Tag um 1 Uhr abheben. Ich wollte drei Stunden vorher da sein (internationaler Flug und so), ich würde eine Stunde zum Flughafen brauchen, also los gegen 8 Uhr. Tja und jetzt versucht mal an einem Freitag nach 18 Uhr oder an einem Samstag vor 8 Uhr irgendwo Briefmarken aufzutreiben. An dem Abend konnte ich auf jeden Fall nichts mehr tun, weshalb ich mich damit abgab, nur noch ein letztes Mal lecker essen zu gehen, bevor ich noch meine Briefe schrieb.
An meinem letzten Morgen in Südkorea machte ich mich dann kurz nach 7 auf zur Touristeninformation, in der Hoffnung, dass ich dort irgendwie Hilfe bekäme. Und was soll ich sagen? Die drei Damen in der Touristeninformation in Busan gehören zu den liebsten Damen, die ich in Südkorea treffen durfte. Zwar hatten auch sie nicht die Briefmarken, aber sie boten an, die Briefe am Montag zur Post zu bringen und einige Wochen später trafen auch tatsächlich alle zuhause ein.
Nachdem ich dann eine ganze Weile in Busan am Schalter stand, weil das System ausgefallen war und alle Bordkarten von Hand geschrieben werden mussten, hob mein Flieger dann mit knapp einer Stunde Verspätung vom südkoreanischen Boden ab und brachte mich nach Japan.

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