Japan

Welcome to Japan

Japan. Angesehen für seine Sauberkeit und auf die Sekunde pünktliche Züge. Bekannt für Anime und Manga. Berühmt für seine Tempel, Onsen und die Millionenstadt Tokio. Ich habe einen Monat dort verbracht und dabei alles vom japanischem Essen über japanische Züge bis hin zur japanischen Tempelkultur getestet.

Fukuoka

Am 08.02.2025 bin ich von Busan in Südkorea nach Fukuoka in Japan geflogen. Ich hab 4 Tage in Fukuoka, genauer in Konkura verbracht. Im Nachhinein betrachtet zu viel Zeit. Nachdem ich in den ersten zwei Tagen das Schloss mit Garten gesehen hatte, gab es nicht mehr viel zu sehen. Eigentlich wollte ich auch nicht ganz so lange bleiben, aber früher weiterreisen war ungeschickt und teurer. Ich hab allerdings eine sehr leckere Bäckerei gefunden, bei der ich gleich zwei Mal war, und ein sehr, sehr leckeres Restaurant, wo ich mein erstes japanisches Schnitzel hatte. Ich glaub, das war das Gericht, was ich am meisten in Japan gegessen hab. Es war so gut!

Hiroshima

Einige Tage später bin ich dann mit dem Bus nach Hiroshima gefahren. Hat alles wunderbar funktioniert und ich bin gut in meinem Hostel angekommen. Aber das Hostel war… sagen wir mal, nicht so meins. Eigentlich hatte ich ein Bett in einem 6er Zimmer gebucht. Es war ein traditionelles Haus und ich wusste, dass ich auf dem Boden schlafen würde. Alles kein Problem. Aber das Hostel lag ziemlich abgelegen, außer mir waren nur der Besitzer und ein anderer Typ da. Mein 6er Zimmer entpuppte sich als Einzelzimmer. Und auch wenn ich zuhause gerne mein eigenes Zimmer hab, hab ich mich in diesem Raum nicht wirklich wohl gefühlt. Naja, ich bin dann erstmal was essen gegangen. Der Hostelbesitzer war super lieb, hat mir ein Restaurant empfohlen und sogar angerufen, um eine Reservierung zu machen. Dort bin ich dann also hin. Es war wirklich super lecker. Man hat verschiedene Fleischspieße bestellt, die dann frisch gegrillt wurden. Und auch insgesamt war das Restaurant richtig gemütlich, man saß an einer langen Theke und es gab auch insgesamt vielleicht 10 bis 15 Plätze. Neben mir saßen zwei Businessmänner, mit denen hab ich mich über Google Translate etwas unterhalten. Und dann am Schluss hat der eine Mann einfach für mein Essen bezahlt. Super süß. Und ich weiß, man denkt da dann erstmal, der will auf irgendwas hinaus, aber der hat sich direkt danach verabschiedet und wir sind getrennte Wege gegangen, also alles gut haha. Ehrlich gesagt war ich ziemlich dankbar, weil das wäre eher teuer geworden haha. Am nächsten Tag hab ich dann das Museum über den Atombombenabwurf besucht. Es war wirklich interessant, aber auch super erschreckend und traurig zu sehen, was da damals passiert ist und ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wie man das für eine gute und kluge Entscheidung halten konnte. Nachdem ich dann auch die zweite Nacht in dem Hostel kaum geschlafen hab, weil mir mein Kopfkino vorgaukelte, da würde irgendwas oder irgendjemand in diesem riesigen Wandschrank stecken, hab ich beschlossen, für die letzte Nacht doch noch mein Hostel zu wechseln. Und ja, irgendwie war das kindisch, aber ich hab wirklich nur 3 Stunden pro Nacht geschlafen und das war echt heftig – bin halt doch noch ein Kind. Am nächsten Tag hab ich also erstmal mein Hostel gewechselt, bevor ich dann mit der Fähre auf eine Insel in der Nähe gefahren bin. Die Insel war zwar super touristisch, aber auch sehr schön. Ich hab mir eine Weile die Tempel und Schreine dort angeschaut, bevor ich es dann für eine gute Idee gehalten hab, auf diesen Berg hochzulaufen. Ich sag euch jetzt schon, ich hab es schnell bereut. Aber nach einer guten Stunde steil bergauf war ich doch endlich oben. Der Weg war echt fies, dauernd dachte man, man sei gleich oben und dann ging es doch nochmal hoch. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Man hatte einen super Blick von dort oben. Doch obwohl ich gern den Sonnenuntergang von dort oben gesehen hätte, hielt ich es nicht für schlau, da der Weg wirklich steil war und ich da nicht im Dunkeln runter stolpern wollte.

Okayama und Kobe

Am nächsten Morgen, nachdem ich endlich mal wieder gut geschlafen hatte, habe ich mich um 7 Uhr (ich hab mich selber verflucht) auf den Weg gemacht nach Okayama. Und nachdem ich dort einen Tag in dem imposanten Schloss und dem wunderschönen und weitläufigen Garten verbracht hab, bin ich abends weiter nach Kobe gefahren. Nach kleinen Schwierigkeiten mit dem Einchecken, weil anfangs niemand da war, konnte ich mein Bett beziehen. Den ersten Morgen in Kobe hab ich in der China Town verbracht, wo ich mich mit allerlei Essen vollgestopft hab. Mein Favorit waren vermutlich die Dumplings, aber auch das andere Zeug war lecker (ich würd ja die Namen nennen, aber leider hab ich keinen Plan, wie das hieß). Anschließend bin ich noch etwas durch die Stadt gelaufen und vor an den Hafen. Den Abend hab ich in Begleitung eines Typen aus dem Hostel mit Sandwiches und Cola auf einem kleinen Berg verbracht, wo wir uns den Sonnenuntergang angeschaut haben. Am nächsten Tag hab ich dann noch eine Wanderung zu einem kleinen, aber feinen Wasserfall unternommen, bin dann vorbei an einem Staudamm weiter zu den sogenannten „Herb Gardens“ (Kräutergärten). Man hätte auch mit der Seilbahn hochfahren können, aber das war mir dann doch zu teuer, weshalb ich durch die Gärten hochgelaufen bin. Oben hab ich dann aber (super cool!) so ein Fußbad entdeckt. Mit Kräutern. Oben auf dem Berg. Man hatte einen super Ausblick und es hat nicht mal was gekostet. Auch wenn ich mir anfangs fast die Füße verbrannt hab, weil es so heiß war. Runter bin ich dann über einen kleinen Pfad, ganz einsam, und ich hab tatsächlich überlegt, irgendwem zu schreiben, wo ich bin. Weil der Weg wirklich heftig steil war und links und rechts ging’s senkrecht runter; wenn ich da ausgerutscht wäre, hätte mich wahrscheinlich kein Mensch gefunden. Aber ist ja alles gut gegangen und ich bin weiter unten wieder auf die Straße gewechselt. Bevor ich dann gegen Spätnachmittag weiter nach Osaka gefahren bin, wollte ich noch das berühmte Kobe Beef probieren. Ein sehr zartes Rindfleisch, dash super teuer ist. Nachdem ich dann leider ganz knapp das Mittagsangebot verpasst hab, bin ich umgeschwenkt auf Wagyu Beef, weil mir Kobe Beef dann doch zu teuer war. Und auch wenn das Fleisch unfassbar lecker war, hab ich jetzt keinen sooo großen Unterschied zu normalem Fleisch geschmeckt. Klar es war zarter, aber der Geschmack war für mich jetzt nicht groß anders.

Osaka

Die Tage in Osaka hab ich ehrlich gesagt sehr faul zugebracht. Ich bin kurz zum Osaka Castle (Schloss) gelaufen, hab es aber nur von außen angeschaut, weil es ziemlich teuer war reinzugehen und draußen eine sehr lange Schlange war. Außerdem hatte ich online gelesen, dass es sich nicht wirklich lohnt, darum bin ich dann nur noch etwas durch den dazugehörigen Garten gelaufen. Und auch wenn ich nicht sehr viel von der Stadt selbst gesehen hab und die meiste Zeit im Hostel gechillt hab, hatte ich ein paar sehr gute Essen. Unter anderem Curry mit Käse und Okonomiyaki, was eine Art Pfannkuchen ist, nur mit Gemüse und Fleisch. An meinem letzten Morgen in Osaka hatte ich ein sagen wir außergewöhnliches Frühstück. Osaka ist auch sehr berühmt für seinen fluffigen Cheesecake (Käsekuchen). Davon hab ich mir dann einen Ganzen gekauft, wovon ich auch direkt die Hälfte gegessen hab. Der war so fluffig, man hat überhaupt nicht gemerkt, wie viel man davon isst. Er war zwar auch etwas teurer, aber sehr lecker.

Nara

Von Osaka bin ich nach Nara gefahren. Ein kleiner Ort, ganz in der Nähe, berühmt für hunderte frei herumlaufende Rehe. Nachdem ich mein Gepäck abgeladen hatte, bin ich direkt in den Park dort gegangen und hab einige Zeit damit verbracht, die Rehe zu bewundern und über die Besucher zu lachen, welche die Rehe fütterten und dann von den Rehen verfolgt und relativ grob angestoßen wurden. Abends bin ich mit einem Mädchen und drei Jungs essen gegangen und anschließend noch in einer dieser Spielehallen gelandet. Auch den nächsten Tag haben wir zusammen verbracht, sind nochmal in den Park, in ein Tiercafé und abends nochmal in die Spielhalle.

Kyoto

Am folgenden Morgen bin ich dann wieder relativ früh aufgebrochen und mit dem Zug nach Kyoto gefahren. Leider war ich etwas dumm gewesen und hatte vergessen, mein Hostel zu buchen. Alles, was ich finden konnte, fing bei 60€ pro Nacht an. Darum war mein Plan dann, in einem Internetcafé zu schlafen. Nachdem ich den Tag durch Kyoto geirrt war auf der Suche nach vielleicht doch etwas anderem als dem Café hat mein Vater (wirklich keine Ahnung wie er das immer macht, ich hab da nix gefunden…) irgendwie ein Zimmer für 35€ gefunden. Auch noch super teuer, aber das Café hätte genauso viel gekostet und wäre auf 8 Stunden oder so begrenzt gewesen. Ich hatte also doch mein Zimmer und bin dann am nächsten Tag in ein anderes günstigeres Hostel umgezogen. Ich war einige Tage in Kyoto, war aber nicht ganz so begeistert ehrlich gesagt. Kyoto ist ziemlich berühmt für seine Tempel und ich hab auch wirklich einige gesehen, aber irgendwann sehen die Dinger eben auch alle gleich aus. Ich hab ein Vermögen für kleine Kuchen ausgegeben, die wirklich krass lecker waren. Bin nachts auf einen Berg marschiert durch hunderte rote Tore/Schreine, wo ich einen Deutschen getroffen hab, mit dem ich mich gut unterhalten hab. Und ich war in einer Bäckerei mit den leckersten Himbeermuffins in vermutlich ganz Japan.

Nagoya

Nach fünf Tagen in Kyoto hab ich dann morgens den Shinkansen nach Nagoya genommen. Alle anderen Strecken hätten mich über 100€ gekostet und selbst diese Fahrt von 30min hat 50€ gekostet. Hat mir dafür aber auch zwei Stunden gespart und ich wollte unbedingt einmal mit dem Schnellzug fahren, wenn ich schon in Japan bin. In Nagoya hatte ich dann einen der besten Tage in Japan. Ich bin in das Science Museum und hab da bestimmt über vier Stunden zugebracht. Die haben das richtig cool gestaltet mit super vielen Sachen, wo man mitmachen kann oder Zeug selber ausprobieren kann. Ich hätte bestimmt noch mehr Zeit dort verbracht, aber irgendwann war es mir dann doch zu anstrengend, die ganze Zeit englisch zu lesen haha. Das Coolste war aber der „Kälteraum“ haha. Der Raum war auf fast -30° runtergekühlt. Das war einfach krass da reinzugehen.

Mt Fuji

Am nächsten Tag hab ich Nagoya dann auch schon wieder verlassen und bin zu meinem vorletzten Stopp in Japan gefahren. Mount Fuji. Ich war im Prinzip den ganzen Tag unterwegs und bin dann abends noch über eine Stunde gelaufen, um zu meinem Hostel zu gelangen, aber ich glaub, das ist mein Lieblingshostel bis jetzt. Es war super schön und die hatten einen großen Bereich mit Sitzgelegenheiten und Tischen und (mit das Beste) auf einer riesigen Leinwand haben sie Harry Potter gezeigt haha. Das einzige Problem war, dass es in der Nähe keinen zuverlässigen Supermarkt oder Convenience Store (kleinen Supermarkt) gab. Es gab einen 5 min entfernt, aber der Besitzer hat irgendwie frei entschieden, wann er auf macht und wann nicht. Ich hab’s vier Mal probiert und er war jedes Mal zu… Zum nächste war es dann leider ein 40 min Fußmarsch. Naja, so konnte ich wenigstens meine Schritte sammeln. Ich hab fast eine Woche dort verbracht. Am ersten Tag war das Wetter super und man hatte einen Wahnsinnsblick auf den Mount Fuji. An dem Tag bin ich einmal um den See gelaufen und glaubt mir eins, der blöde See war größer als gedacht. Ich hab ewig gebraucht. Am nächsten Tag hab ich wieder eine Wanderung unternommen. Über 7 Stunden war ich unterwegs. Es war ehrlich heftig und ich hab mehrmals überlegt umzudrehen. Insgesamt hab ich zirka 1000 Höhenmeter gemacht. Aber es hat wirklich Spaß gemacht. In den nächsten Tagen wollte ich dann noch weitere Wanderungen machen, weshalb ich verlängerte, da ich ursprünglich nur 2 oder 3 Nächte bleiben wollte. Leider hab ich davor nicht aufs Wetter geschaut und es hat prompt die nächsten Tage nur geschneit und geregnet. Darum sind meine Wanderungen leider wortwörtlich ins Wasser gefallen. Trotzdem waren die Tage wunderschön. Ich hab im Hostel gechillt, ein Buch gelesen und Musik gehört.

Tokio

Am 06.03.2025 bin ich dann weiter nach Tokio gefahren. Für mich war Tokio nicht wirklich was. Ich kann nicht genau sagen warum, aber es hat mir nicht so gut gefallen. Trotzdem hab ich ein paar schöne Tage dort verbracht. Ich hab gutes Essen gegessen (da gab es Zimtschnecken, die waren SO gut omg). Hab eingekauft – ein schönes Top und ein noch schöneres blaues Hemd. Und ich hab das Harry Potter Viertel besucht – alles erinnert an Harry Potter, überall hängen die Flaggen der vier Häuser, die U-Bahn-Station hat Bilder wie in Hogwarts hängen, sehr cool. Und ich hab sogar Tokio von oben gesehen und das komplett kostenlos. An meinem letzten Tag hab ich dann noch eine Ausstellung besucht. Das hat echt Spaß gemacht, man ist zum Beispiel durchs Wasser gelaufen, konnte rutschen, virtuelle Tiere fangen und noch vieles mehr.
Abends bin ich dann noch richtig geil essen gegangen und dann zum Flughafen gefahren. Tja und dann hab ich meine erste Nacht am Flughafen verbracht. Wirklich geschlafen hab ich nicht, aber dafür hab ich um ein Uhr nachts noch meine Postkarten abgeschickt :).

Bye bye Japan

Ja das waren also fast 5 Wochen Japan. Meine Lieblingsorte waren vermutlich der Mt Fuji und Hiroshima wegen der Natur und der Geschichte und Nara wegen der Leute, die ich dort getroffen hab. Der Shinkansen ist super cool, aber eben auch richtig teuer. Japanisches Essen ist zwar teilweise auch wirklich wirklich gut, aber eigentlich leider nicht mein Favorit.
Insgesamt war die Zeit in Japan interessant, lehrreich und spaßig. Ich bereu es etwas, nicht noch in den Norden gefahren zu sein, aber das mach ich, wenn ich nochmal hinreise.

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